Einzelbegleitung und Kurse: Es geht wieder weiter

Geduld ist in Corona Zeiten eine notwendige Tugend. Leider war es uns in den letzten Wochen aufgrund der Corona Situation nicht möglich, langfristig zu planen. Auch die Familien, die wir begleiten, waren im ersten Moment vom Schrecken des Virus angesteckt. Wir haben daher beschlossen, die Begleitung auszusetzen, bis die Lage übersichtlicher wird.

In der Folge haben wir verschiedene Maßnahmen, wie Einkaufs- und Assistenzdienste für betroffene Familien und Online-Treffen organisiert. Ziel war, Kontakt zu den Familien zu halten und die Familien soweit wie möglich zu unterstützen.

freiwilligenagentur schenkt masken - Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Bochum 1
Unterstützung in schwerer Zeit: Die Freiwilligenagentur spendete selbst genähte Masken.

Die Situation hat sich nun nach intensiven Diskussionen im Dienst und mit den uns begleitenden Experten grundlegend geändert. Zudem kommen seit einiger Zeit und vermehrt betroffene Familien mit der Bitte auf uns zu, die Einzelbegleitung wieder aufzunehmen. Diesem Wunsch werden wir ab sofort wieder nachkommen.

Sofortige Wiederaufnahme der Einzelbegleitung im Kinder- und Jugendhospizdienst

Die Kinder und Jugendlichen, die wir begleiten sind alle schwer vorgeschädigt. Sie haben keine Therapiemöglichkeit mehr und werden ausschließlich palliativärztlich behandelt. Die Eltern treffen seit der Erkrankung der Kinder täglich Abwägungen zwischen Lebensqualität und Lebensfreude sowie Sterberisiko. Ein einfacher Infekt kann dramatische Folgen haben.
Diese Abwägung geht im Einzelfall, wenn beispielsweise über eine künstliche Beatmung entschieden werden muss, buchstäblich um verbleibende Lebensqualität gegen Versterben des Kindes. Grundlage der Kinder- und Jugendhospizarbeit ist die Akzeptanz der Entscheidung der Eltern. Das gilt insbesondere in der Abwägung der Eltern zwischen Gewinn an Lebensqualität und Risiko für die erkrankten Kinder. Da wir diese Überzeugung ernst nehmen, überlassen wir in dieser Situation den Eltern die Entscheidung über Art und Umfang der Begleitung ihrer Kinder. Niemand sonst kann diese Entscheidung für sie treffen. Über die möglichen und nötigen Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos verständigen wir uns in jedem Einzelfall mit den Eltern.

Sofortige Wiederaufnahme der Präsenzausbildung und Weiterbildung der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen

Kinder- und Jugendhospizarbeit lebt von Nähe und Beziehung. Am Sonntag, den 03.05.2020 haben wir die neue Corona Schutzverordnung einsehen können. Die neue Verordnung sieht vor, dass staatliche und nichtstaatliche Organisationen sofort wieder Fortbildungen durchführen dürfen. Voraussetzung ist die Einhaltung eines Abstandes von 1,5 Meter und Hygiene Vorsichtsmaßnahmen. Unter diesen Bedingungen ist uns der Präsenzunterricht wieder erlaubt.

Ab sofort nehmen wir die Präsenzkurse zur Aus- und Fortbildung unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen in Dortmund und Bochum wieder auf. In den Kursen wird ein Abstand von 1,5 Meter zwischen den Teilnehmer*innen eingehalten. Handhygiene beim Betreten der Räume und ein Mund-Nasen-Bedeckung sind Voraussetzung für die Teilnahme an den Veranstaltungen. Medizinische Einmalmasken liegen in ausreichender Menge vor. Das betrifft auch die Praxisbegleitung und die Supervisionssitzungen.

Informationsarbeit und Netzwerkaufbau

Entscheidend für das Gelingen von Kinder- und Jugendhospizarbeit ist, die Informationen über die Hilfe einfach und unkompliziert zu den betroffenen Eltern zu bringen. Dazu braucht es ein gutes, gepflegtes und funktionierendes Netzwerk aus Förderschulen, pädiatrischen Pflegediensten, Kinderkliniken, Kinderärzten und Förderkindergärten. In der Zeit der Corona Krise sind die Pflege und Ausbau des Netzwerkes leider kaum möglich. Hier setzen wir auf das bestehende Netz auf, wenn alle Beteiligten wieder weitgehend uneingeschränkt arbeiten.

Wir danken den vielen Menschen, die an der Seite des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Löwenzahn und damit an der Seite der betroffenen Kinder und ihrer Familien stehen. Ihre Hilfe, ihre freundliche Unterstützung und ihr Rat tragen unsere Arbeit. Daher ist es uns wichtig, in dieser Situation so transparent wie möglich vorzugehen.

Wenn Sie Fragen zu unserem Vorgehen, oder zur aktuellen Situation der Familien haben, sprechen sie uns bitte an.

Das Löwenzahn Team

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